dimanche 1 juillet 2012

EFSA / Pestizide und Bienengesundheit

Kommentar zu einer Pressemeldung der EFSA (Mai 2012)

"Die EFSA hat eine Auswertung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den von Pestiziden ausgehenden Risiken für Honigbienen, Hummeln und Solitärbienen veröffentlicht. Auf Grundlage dieser wichtigen Arbeit können spezifische Leitlinien für die Bewertung möglicher Risiken entwickelt werden, die sich aus dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für Bienen ergeben. Die Leitlinien werden aktuelle Empfehlungen für alle enthalten, die sich mit der Bewertung von Pflanzenschutzmitteln und ihrer Wirkstoffe befassen, einschließlich der Industrie und Behörden."
Kompletter Text der Pressmeldung unter http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/120523a.htm

Hier wird also endlich schwarz auf weiß zugegeben, dass die aktuellen Testverfahren chronische Vergiftungen, z.B. durch Neonikotinoide Saatgutbeizen, gar nicht erfassen können!

Seit jeher bestimmen die Hersteller der Pestizide selber die Testverfahren: sie delegieren ihre eigenen Leute in die Expertengruppen, welche die Testverfahren festlegen. Das ganze Zulassungsverfahren liegt also in den Händen der Industrie.
Seit 30 Jahren wird nur die akute Toxizität der Pestizide auf Bienen untersucht: Bienen werden Spritzmittel ausgesetzt und es wird untersucht ob die Bienen überleben oder nicht. Je nachdem werden die Mittel dann B1 (tödlich giftig), B2, B3 oder B4 (nicht giftig) eingestuft.
Anfang der 90er Jahre kommen die ersten Neonikotinoiden Saatgutbeizen zur Anwendung. Die Industrie weiß von Anfang an über die möglichen chronischen Vergiftungen Bescheid. Trotzdem werden weiter Testverfahren angewandt, welche chronischen Vergiftungen überhaupt nicht aufzeigen können!
Jetzt empfiehlt die EFSA längere Tests um die chronische Toxizität zu erfassen. Unnötig zu sagen, dass noch Jahre vergehen werden bis bessere Testverfahren auf dem Tisch liegen werden. Weitere Jahre werden vergehen bis die ersten Pestizide auf den Markt kommen werden, welche diese verbesserten Tests bestanden haben werden.

Die einzig richtige Konsequenz für die politisch Verantwortlichen wäre es die Zulassungen aller Neonikotinoiden Saatgutbeizen unverzüglich auszusetzen, solange die chronischen Vergiftungen der Bienenvölker nicht hinreichend untersucht sind!
  • ALLE wissen, dass die Testverfahren unzureichend sind.
  • ALLE sehen und beklagen den dramatischen, weltweiten Rückgang der Populationen von Bienen, Hummeln und anderen Bestäubern.
  • KEINER traut sich den Giftmischern von BAYER, BASF, SYNGENTA usw. einen Riegel vorzuschieben!