Affichage des articles dont le libellé est Abeilles. Afficher tous les articles
Affichage des articles dont le libellé est Abeilles. Afficher tous les articles

samedi 16 janvier 2016

Neonikotinoide und Bienen: Eine weitere Studie bestätigt den Orientierungsverlust der Bienen

Die EU hat die Anwendung von 3 Neonikotinoiden vorübergehend und teilweise verboten. Es ist bisher nur ein Teilverbot, weil es bisher keine klare und belegbare Übereinstimmung zwischen Toxizitätsprüfungen dieser Stoffe im Labor und Versuchen auf freiem Feld gibt. Obwohl Laborversuche die schädlichen Wirkungen von Neonicotinoiden auf Bienen eindeutig aufzeigen, ist es schwierig den Impakt in freier Natur nachzuweisen.
Die Autoren der rezenten Studie "Reconciling laboratory and field assessments of neonicotinoid toxicity to honeybees" über den Einfluss von Rapsfeldern, welche mit dem Neonikotinoid Thiametoxam behandelt waren, wollen diesen Nachweis jetzt erbracht haben.

Die Feld-Studie ist insofern für die Imker interessant, weil auch für Imker sichtbare Symptome beschrieben werden.

Während Einzelhonigbienen (Flugbienen) in der Nähe von mit Thiamethoxam behandelten Feldern tatsächlich schneller verschwinden, vermag das Bienenvolk diesen Verlust durch Änderung des Brutverhaltens zum Teil auszugleichen. Die betroffenen Völker pflegten in der Folge verstärkt Arbeiterinnenbrut, zu Lasten der Aufzucht von Drohnenbrut. Durch diese Kompensierungsmaßnahmen blieben Volksstärke und Honigertrag weitgehend erhalten.
Die Untersuchung der langfristigen Konsequenzen dieser Effekte war nicht Gegenstand der Studie. Die Autoren geben aber zu bedenken, dass die signifikante Änderung vom Verhältnis zwischen Arbeiterinnen-und Drohnenbrut wahrscheinlich einen Einfluss auf die Paarung der Königinnen hat.
Die Drohnenaufzucht der Bienenvölker erreicht in der Regel ihren Höhepunkt während der Rapsblüte. Eine zeitlich verzögerte Aufzucht von Drohnenbrut kann die Paarungserfolge der Königinnen während oder kurz nach der Rapsblüte beeinflussen. Ein solcher Effekt wurde schon vor Jahren bei Hummeln belegt: Eine im Jahr 2013 veröffentlichte Studie von Christoph Sandrock (Vortrag beim Kongress in Echternach 2012!) zeigt den negativen Einfluss einer sublethalen Neonikotinoid Exposition auf den Reproduktionserfolg von Bestäubern.

Neonikotinoide und ihre Metaboliten reichern sich in Boden und Grundwasser an

Die Forscher stellten aber noch etwas Unerwartetes fest: Die Rapsfelder im Einzugsbereich der Bienenvölker waren nur mit Substanz Thiametoxam behandelt. Trotzdem fand man im Nektar ebenfalls Rückstände von Imidacloprid in ähnlich hohen Konzentrationen.
Die Rückstände stammten sowohl von blühenden Kräutern an den Feldrändern, als auch von den Rapsblüten. Weil aber kein Imidacloprid angewendet wurde, wäre die einzige Erklärung die, dass es sich um Imidacloprid von landwirtschaftlichen Kulturen des Vorjahrs handelt, welche sich im Boden angereichert haben.
Diese Studie ist also auch ein Beitrag zur Erklärung von widersprüchlichen Labor- und Feldtoxizitätsprüfungen von Neonikotinoiden und zeigt (wieder einmal), dass die herkömmlichen Risikobewertungsmethoden für Pestizide unzureichend sind.

BEEFIRST Schlussfolgerungen in Frage gestellt?

Auf Luxemburg bezogen, müssen einige Schlussfolgerungen des BEEFIRST Projektes ( „Einfluss von Agrarstruktur und imkerlichen Praktiken auf die Bienengesundheit in Luxemburg“) zumindest kritisch hinterfragt werden. Im BEEFIRST Bericht von 2014 steht geschrieben: „Es gab keinen Zusammenhang zwischen Bienenverlusten und Winterraps“.
Wenn Raps in Rotation mit anderen Kulturen wie Weizen und Gerste angebaut wird und diese Kulturen mit Neonicotinoiden behandelt werden, können die Ackergifte sich im Boden anreichern und über die Rapsblüten wieder von Bienen und anderen Insekten aufgenommen werden. Über diesen Weg können Bienen also gleichzeitig mehreren Pestiziden ausgesetzt sein.
Sind Pestizide immer und überall vorhanden, ergeben Aussagen über den Einfluss einzelner Kulturen auf die Bienenverluste nicht mehr viel Sinn.
Zum Schluss erlaube ich mir Francesco Panella, Präsident von Bee Life (www.beelife.eu) zu zitieren (1.9.2015): „Wir wissen alle, dass Neonikotinoide für Bienen und andere Blütenbestäuber eine grosse Gefahr darstellen, welche die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft gefährdet. Die EU Kommission und die Mitgliedstaaten müssen sämtliche Anwendungen dieser Substanzen verbieten!

Quellen:
Mickaël Henry et al. (2015). Reconciling laboratory and field assessments of neonicotinoid toxicity to honeybees. Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences. DOI: 10.1098/rspb.2015.2110.
Christoph Sandrock et al. (2013). Sublethal neonicotinoid insecticide exposure reduces solitary bee reproductive success. Agricultural and Forest Entomology (2013), DOI: 10.1111/afe.12041

jeudi 7 août 2014

Dëser Deeg bei menge Beien...



Buzzing Bees from Laurent Dammé on Vimeo.
All shot on an GoPro Hero 3 Black Edition, edited in iMovie.
Made for fun, with fun.

Music by Father Sleep "A Dream I Didn't Have" (http://freemusicarchive.org/music/Father_Sleep/Father_Sleep/A_Dream_I_Didnt_Have)

samedi 1 janvier 2011

Superorganismus Bienenvolk

Immer öfter wird bei Bienen der Begriff „Superorganismus“ gebraucht

Ein sogenannter Superorganismus ist ein aus vielen Individuen zusammengesetzter Organismus, in diesem Fall zwischen 10.000 und 40.000 Bienen.

Bienen auf einer Wabe

Charakteristisch ist die hoch spezialisierte Arbeitsteilung. Im Laufe ihres z.T. kurzen Lebens üben die Arbeiterbienen die verschiedensten Tätigkeiten aus: Kundschaften, Tanzen, Trommeln, Bestäuben, Sammeln, Verarbeiten, Heizen, Kühlen, Putzen, Füttern, Bauen und Bewachen.
Die Lebensweise eine Bienenkolonie bedeutet aber auch auf engstem Raum tausende Bienen, Eier und Larven, sowie grosse Mengen an Nahrungsvorräten, alles zusammen bei einer Temperatur von ungefähr 35°C. Diese Bedingungen bieten Krankheitserregern und Parasiten eigentlich ideale Angriffsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass die einzelne Biene, mit wenigen Genen für angeborene Immunität, ein sehr schwaches Immunsystem hat. Einzeln betrachtet ist eine Biene 10x anfälliger als eine Stubenfliege!
Und trotzdem sind Bienen seit über 40 Millionen Jahren äußerst erfolgreich!

Blick von oben auf ein Bienenvolk

Eine Erklärung hierzu liefert die Verhaltensbiologie der Bienen: Honigbienen bauen ihre Nester in schützenden Hohlräumen. Im Inneren des Bienenstocks achten die Bienen penibel auf Hygiene: Jede einzelne Wabenzelle wird nach jedem Gebrauch geputzt, tote Larven und Bienen werden aus dem Stock heraus transportiert. Mit  Propolis, einer klebrigen Wachs- und Harzhaltigen Substanz, „tapezieren“ die Bienen das Innere ihrer Beute.
Als Rohstoff für Propolis sammeln die Bienen Harze von Knospen, Früchten und Blättern. Angereichert mit Speichelsekret enthält die fertige Propolis im wesentlichen Harz, Wachs, ätherische Öle und Pollen. Ihre überragende Wichtigkeit für das Bienenvolk kommt daher, dass die fertige Substanz sowohl eine anti-bakterielle als auch eine anti-fungizide Wirkung hat.

Produkte aus dem Bienenvolk

Auch der Mensch schätzt und nutzt Propolis und andere Bienenprodukte seit Jahrtausenden:
Propolis wird oft in Produkten für die Körperpflege (Cremes, Zahnpasta, Seifen…) sowie in Salben für Wundbehandlung eingesetzt.
Bienenwachs, von den Bienen selbst aus Drüsen zwischen den Hinterleibsegmenten hergestellt, findet oft Verwendung in Cremes, Salben und anderen Kosmetikprodukten.
Frisch gebaute Wabe aus Bienenwachs

Pollen nutzen die Bienen als eiweißreiche Nahrung für Bienenlarven. Pollen enthält Eiweiß, Fett Kohlenhydrate und Fermente. Ein Bienenvolk verbraucht davon 10-40 kg im Jahr. Für den Menschen ist Pollen als Nahrungsergänzungsmittel interessant.
Biene beim Pollensammeln

Viel Beachtung findet auch Gelée royale, eine Substanz bestehend aus Kohlenhydraten, Eiweißen, Vitaminen und vielen Spurenelementen, welche junge Bienen aus ihren Futtersaftdrüsen herstellen und mit derer die Königin ein Leben lang gefüttert wird.
Bienengift, eine komplexe Mischung aus Proteinen, eingesetzt zur Verteidigung der Bienenkolonie, ist seit langem Bestandteil von Präparaten gegen Rheuma, Ischias, Hexenschuss, Sportverletzungen und Kälteschäden.

Das bekannteste Produkt der Bienen ist natürlich der Honig

Biene beim Sammeln von Nektar

Als Rohstoffe zur Honigerzeugung gibt es einerseits den Nektar von Blüten, ein zuckerhaltiges (hauptsächlich Saccharose, Glucose und Fructose) Ausscheidungsprodukt pflanzlicher Drüsen. Für die Bienen ist Nektar Lockstoff und Belohnung zugleich für die Bestäubungsleistung an den Blüten.
Neben Nektar sammeln die Bienen aber auch Honigtau, ein ebenfalls stark zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt pflanzensaugender Insekten. Bienen nutzen diese Rohstoffquelle genauso wie ihre Verwandten, die Ameisen.
Im Honigmagen transportieren die Bienen den Nektar oder Honigtau zurück zum Bienenstock. Im Innern des Bienenstocks werden die Rohstoffe dann zu Honig verarbeitet: Die Bienen geben dabei den Mageninhalt an andere Bienen weiter. Bei diesem Prozess wird der zuckerhaltigen Lösung Wasser entzogen und körpereigene Enzyme beigemengt.
Biene beim Verarbeiten des Honigs im Bienenstock – (c) Eric Tourneret

Anschliessend lagern die Bienen den halbfertigen Honig in die Wabenzellen. Durch die trockene Luft im Innern des Bienenstocks wird dem Honig weiter Wasser entzogen, bis der Honig einen Wassergehalt von ungefähr 17,2% erreicht hat. Dann verschliessen die Bienen die Wabenzellen mit einem Wachsdeckel. Für den Imker ist dies allgemein das Zeichen, dass der Honig reif ist um geerntet zu werden.
Entdeckeln einer Honigwabe

Honig ist ein 100% natürliches Lebensmittel, ohne zusätzliche Verarbeitung und mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen. So enthält Honig z.B. alle 8 essentiellen Aminosäuren! Nicht der einzelne Inhaltstoff ist beim Honig wichtig, sondern vielmehr die Vielfalt und das Zusammenwirken aller Inhaltsstoffe.

Honigbienen sind effiziente Bestäuber

… aber sie sind nicht allein! So wurden in Luxemburg bisher über 400 Wildbienenarten nachgewiesen. Unter den Bestäubern nehmen die Bienen eine spezielle Stellung ein, welche  für die Pflanzen von grosser Wichtigkeit ist: Anders als viele andere Bestäuber sind die Bienen „blütenstet“: Einmal herausgefunden wo eine ergiebige Pollen- oder Nektarquelle zu finden ist, wird die einzelne Biene immer wieder Blüten derselben Blütenart besuchen, solange diese Futterquelle ergiebig genug ist.

Für die Pflanzen bedeutet dies eine sehr effektive Art der Bestäubung, weshalb Bienen für die Bestäubung von landwirtschaftlichen Kulturen so hervorragend geeignet sind. Weltweit sind 80% aller Blütenpflanzen von der Bestäubung durch Insekten abhängig. In Europa sind die Erträge von 80% aller landwirtschaftlichen Kulturen direkt abhängig von der Bestäubung von Insekten, hauptsächlich von Bienen.
Bienenstand

Wirtschaftlich gesehen ist die Honigbiene in Europa, nach Rind und Schwein, das dritt wichtigste Nutztier.

Bienen und Landwirtschaft

Mit einer Anbaufläche von über 5.000 Hektar ist Raps ist eine bedeutende Nutzpflanze im Ackerbau Luxemburgs. Für die Honigbienen ist die Rapsblüte (etwa Ende April – Ende Mai) eine wichtige Trachtquelle. Milde Frühjahrshonige mit hohem Rapsanteil erfreuen sich einer grossen Beliebtheit.
Biene auf Rapsblüte - (c) Franco Limosani

Auch der Raps profitiert vom Bienenbesuch. Obwohl Windbestäubung im Prinzip für den Raps ausreicht, kann neben einzelnen Ertragsgrößen (Tausendkorngewicht, die Zahl der Samen pro Schote) auch der Gesamtertrag durch die Honigbiene gesteigert werden. Momentan gehen Experten davon aus, dass ein Bienenvolk pro Hektar Raps etwa einen Mehrertrag von 4 Dezitonnen pro Hektar bedeutet.
Weil Raps anfällig für Schädlinge ist und deshalb mehrmals mit Pestiziden behandelt werden muss, könne Rapskulturen aber auch ein Risiko für Honig- und Wildbienen darstellen. Den Imkern hierzulande ist also sehr daran gelegen, dass den Ratschlägen, welche das CRP Gabriel Lippmann im Rahmen des Projektes SENTINELLE über die Landwirtschaftskammer herausgibt, Folge geleistet wird.

Bedenklich ist der Verlust an Biodiversität den man vielerorts feststellen kann. Die immer größere Ausdehnung der Maisfelder (hauptsächlich wegen der Biogasanlagen) bereitet den Imkern Sorgen. Regionen mit ausgedehnten Maisfeldern sind für Bienen und andere Insekten uninteressant. Hinzu kommt dass, wenn gebeiztes Saatgut verwendet wird, die Maiskulturen wiederum ein hohes Risko für Bienen und  andere Bestäuber darstellen können, so geschehen 2008 in Süddeutschland, wo 15.000 Bienenvölker bei der Maisaussaat vergiftet wurden. Deshalb sprechen sich die europäischen Imkerverbände für bessere Prozeduren für die Risikoeinschätzung bei der Zulassung von Pestiziden aus.
Blumenwiese – (c) Jacques Pir

Bienen brauchen von März bis Oktober blühende Landschaften um ihren Bedarf an Pollen und Nektar zu decken. Sie sorgen dabei für  die Bestäubung von Wildpflanzen und landwirtschaftlichen Kulturen. Die Imker wären froh wenn die Programme Ackerrandstreifen vermehrt genutzt würden.

Bienensterben

Auf allen Kontinenten beklagen die Imker immer öfter überdurchschnittlich hohe Bienenverluste. Lange Zeit hat man sich die Frage gestellt ob dieses Phänomen auch bei den Wildbienen (Solitärbienen) festzustellen ist. Seit einigen Jahren sind sich die Wissenschaftler aber einig, dass auch die Populationen der Wildbienen signifikant rückläufig sind. Die Gründe des Rückgangs der Bestäuber sind einerseits Krankheiten und Parasiten, Hauptursache sind aber die Pestizide, welche den Bienen arg zusetzen, eben weil die Bienen ein sehr schwaches Abwehrsystem haben. Der Rückgang der bestäubenden Insekten ist eine der Hauptbedrohungen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Honig Vielfalt und Qualität

Gerade die Vielfalt ist beim Honig so interessant. Abhängig von Standort, Jahreszeit, Wetter und sogar vom einzelnen Bienenvolk ist es immer wieder faszinierend festzustellen wie verschieden die Honige in Farbe, Konsistenz, Geruch und Geschmack sein können.


Die Kristallisation ist beim Honig ein natürlicher Vorgang. Je nachdem wie hoch der Anteil von Glucose im Honig ist, kristallisiert er schneller (z.B. Rapshonig) oder langsamer. Honige mit einem sehr geringen Anteil an Glucose (z..B. Akazie, Tanne) bleiben flüssig. Weil wir in Luxemburg keine ausgedehnten Waldgebiete mit Akazien oder Tannenbeständen haben, kristallisieren im Prinzip alle einheimischen Honige.

Auf allen Kontinenten wird guter Honig produziert. Leider ist es aber oft so, dass unsere Geschäfte nur sehr selten gute ausländische Honige anbieten. Meistens wird nur minderwertige, verschnittene Ware angeboten, wobei oft irreführende Bezeichnungen verwendet werden, wie „Kalt geschleudert“, „Bienenhonig“, „Imkerhonig“ oder „Imkerauslese“. Weiter nutzt die Lebensmittelindustrie die Gesetzgebung aus, die es ihnen ermöglicht Mischungen von Honigen anzubieten. Auch hier wird dem Konsumenten ein Naturbelassenes Produkt vorgetäuscht, denn wer liest schon die kleingedruckten Hinweise wie „Mischung von Honig aus EG-Ländern und Nicht-EG-Ländern“?
Honigglas mit Marque Nationale Etikette

Die Luxemburger Imker sind froh mit der Marque Nationale ein hervorragendes Instrument zu haben, durch dessen Kontrollen von Schleuder- und Lagerraum, den Laboranalysen und der organoleptischen Prüfung die Qualität des luxemburgischen Honigs stetig verbessert wird.

Deshalb gilt: „Honig kann man importieren, nicht aber die Bestäubung!