mardi 9 février 2010

Bedrohung der Bienenvölker durch Mais

Dat folgend Dokument gouf am Februar 2010 vum Lëtzebuerger Landesverband fir Beienzuucht veröffentlecht:

Bedrohung der Luxemburger Bienenvölker durch Mais

Die Luxemburger Imker sind enttäuscht und erbost darüber, dass den Landwirten hierzulande weiterhin Pestizide angeboten werden, welche im Ausland teilweise seit längerem wegen ihrer Bienengefährlichkeit verboten sind.

Konkret geht es um den Einsatz von neurotoxischen Pestiziden beim Mais.
Dieselben Substanzen, welche 2008 in Deutschland und Italien zu massiven Bienenverlusten führten, und deren Einsatz in Folge dessen in diesen Ländern seitdem verboten ist, kommen in Luxemburg weiterhin zum Einsatz. Es handelt sich um folgende Substanzen (resp. Produkte): Imidacloprid (Handelsname GAUCHO), Clothianidin (Handelsnahme PONCHO) und Thiametoxam (Handelsname CRUISER).
Diese Substanzen entfalten ihre systemische Wirkung in allen Pflanzenteilen, einschließlich der Blüten (Nektar und Pollen). Schon in kleinsten Dosen (weniger als 1 ppb) lösen sie bei Bienen Verhaltensstörungen aus, welche für das Bienenvolk tödlich sein können. Diese Substanzen und ihre Abbauprodukte sind remanent, d.h. sie reichern sich in Boden und Grundwasser an.

In Frankreich ist der Einsatz von Imidacloprid seit 1999 beim Mais verboten. In Deutschland und Italien sind Imidacloprid, Thiametoxam und Clothianidin seit 2008 beim Mais verboten.
Die Verbote werden zusätzlich dadurch gerechtfertigt , weil inzwischen mit der „Guttation“ ein weiterer, für die Bienen gefährlicher, Expositionspfad wissenschaftlich belegt wurde.

Trotzdem werden ALL(!) diese Substanzen in Luxemburg aktiv vom Saatguthandel vertrieben, namentlich von der Luxemburger Saatbaugenossenschaft , von VERSIS und der Firma Barenbrug .

Es ist hinlänglich bekannt, dass bei der Beizberatung in Luxemburg der Saatguthandel die Hosen an hat. Deshalb drängen sich folgende Fragen auf:

  • Hat das Landwirtschaftsministerium, wie 2008 versprochen , die Landwirtschaft über die Giftigkeit dieser Produkte für Bienen und andere bestäubenden Insekten informiert?
  • Wie haben die Beratungsstellen ASTA und Landwirtschaftskammer seitdem über diese Problematik informiert?


Wir sind zutiefst enttäuscht über die Unbekümmertheit mit der diese Problematik hierzulande behandelt wird. Dass Pestizide mitverantwortlich sind für die überdurchschnittlichen Bienenverluste der letzten Jahre in Luxemburg und vielen anderen Ländern, gilt inzwischen als sicher. Dies geht auch aus der letzten Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)hervor.


Die Luxemburger Imker sind nicht länger bereit den Kopf hinzuhalten:
  • Wir fordern die Landwirte auf, vom Einsatz dieser Produkte abzulassen.
  • Wir fordern die Regierung auf, den Einsatz dieser Produkte zu untersagen
  • Wir fordern Landwirtschaftskammer, ASTA und die landwirtschaftlichen Verbände auf, die Landwirtschaftlichen Betriebe über die Gefährlichkeit dieser Substanzen besser zu informieren.


Für den Luxemburger Landesverband für Bienenzucht :
Roger Dammé, Präsident